Helbrandt Vorn - Überlebender des Kataklysmus

  • Vorname: Helbrandt

    Nachname: Vorn

    Alter: Alt genug, dass die Zähne nicht mehr die Besten sind

    Herkunft: Gebürtiger Eskalonier

    Fraktionszugehörigkeit: Alchemist/Magus im Orden der Flamme



    [...] Ein tiefes und bedrohliches Grollen übertönte jeden Laut. Es hallte lang genug zur Stadt, dass man ausmachen konnte - der Vulkan rief. Es war wie ein Warnruf vor den aufkommenden Schrecken und Plagen. Denn die dunkle Welle erreichte Eskalon.

    Doch zu diesem Zeitpunkt wusste niemand, was auf uns zukommen würde. Bloß ein einziger Mann erreichte den sicheren Hafen Eskalons, den emporragenden Felsen, umspült von Leid und apokalyptischen Zeichen.

    Erst vor sieben Jahren zersprang Myrtana, als die Blutlinie Rhobars endete und die Orks siegten. Doch nun spiegelte sich das Grauen in den Augen des Überlebenden.

    Er kam vom Vulkan, flüchtete vor dem was dort geschah und das obwohl sein Leib längst den Tod hätte umarmen wollen, doch sein gestählter Wille verwehrte noch diesen Wunsch.

    Hiobsbotschaften flüsterte er uns, denn zu mehr reichte seine Lebenskraft nicht mehr aus.

    Er starb auf dem Bett, noch ehe die Behandlungen beendet werden konnten und wir alles von ihm erfuhren. [...]


    Ein Ausschnitt aus der Schrift “Reißende Flut” von Meister Helbrandt Vorn, Magier des Ordens der heiligen Flamme




    Scharf zog der Mann den Atem ein.

    Aus dem Augenwinkel erhaschte Helbrandt die Flecken auf seiner geschundenen Haut sowie der altgedienten Robe.

    Lediglich die Kerzen als Lichtquelle wirkte es, als wären die Flecken beinahe Schatten.

    Zunächst unbekümmert versuchte der Magier diese davon zu reiben, doch dauerte es nicht lange bis das ausbleibende Ergebnis ihm auffiel und er den Schmutz genauer musterte.

    Zittern, Zittern und ein Ansturm aus Panik machte sich breit, als er nicht den Dreck sah sondern Blut.

    Bereits die fehlenden, kratzigen Rufe seiner Schreibfeder ließen die plötzliche Stille ungewöhnlich wirken. Als er jedoch vom Schreibpult aufsprang und sein Stuhl krachend den Steinboden küsste, drehte sich nun auch sein Schützling um.


    “Meister Vorn?” erklang die Stimme des Burschen überrascht.


    Ein Moment der Stille, bis sich Helbrandt wieder fasste, an sich herunter blickte und doch nur Schmutz sowie Tinte sah.

    “Es - alles gut, vermutlich hab ich zu lang über den Schriften heute gebuckelt.”

    Eine halbgare Handbewegung zu seinem Arbeitsplatz und schon wandte er sich ab und ging davon.


    Alpträume plagen den Mann.

    Einst suchten sie ihn nur Nachts heim, doch seit neuestem lassen sie sich selbst am Tage blicken.

    Fluche über die dunkle Welle kamen über seine Lippen.

    Doch - möge die heilige Flamme barmherzig zur Festung sein - die Hoffnung versiegt nicht.

    Abrupt hielt Helbrandt an und drehte sich zu seinem Schüler um, welcher ihm noch nach blickte.

    “Schnapp dir deine Freunde, oder kratz andere Arbeiter zusammen und treibe auch Geleitschutz auf … wir gehen erneut in die Tiefe. Tun wir Buße für unser vorheriges Scheitern.”

    Alreon nickte und eilte davon.

    Der Bursche hat sich getan. Einst Tagedieb und nun ein vernünftiger Diener der Flamme.




    Helbrandt ist kein Mann hoher Geburt.

    Sein Vater entzog sich, als der Spross in seiner Mutter aufkeimte.

    Seine Mutter starb an Kindbettfieber und seine Großeltern überreichten ihn an den Orden, ehe der Schnitter auch sie holte.

    Seiner Elternrollen beraubt ist es nicht fern, dass der Magier sich unbewusst väterlich um seine Schüler und Schülerinnen kümmert. Manchmal etwas zu locker, manchmal etwas zu streng. Aber liegt dies doch ohnehin in den Augen des Betrachters, oder nicht?


    Seiner Meinung nach hat ein jeder Mensch Eskalons mindestens eine zweite Chance verdient. Die Lehren der heiligen Flamme zeigen uns, dass sie stets die Insel hegt, pflegt und beschützt. Alles, was auf ihr wandelt und nicht wider der heiligen Flamme ist, gehört bewahrt. Sei es der Dieb in der Gosse, der Adlige am Kamin, der Arbeiter auf den Feldern oder der Soldat auf der Schlacht. Wer aber doch Insel, Orden oder gar die heilige Flamme gefährdet, dessen Sein möge enden und keinen Grabstein erhalten.


    Harte Arbeit hat Helbrandt Vorn nie abgelehnt. Eher sieht er sie als eine Tugend an, um vergangene Missetaten zu büßen.

    Wer sich zu fein ist, um sich die Hände blutig zu schuften, der trägt die Insel nicht auf seinen Schultern.

    Natürlich braucht es auch Bürokraten auf den gepolsterten Stühlen wie sie schreiben bis ihre Hände krampfen und verkrüpllen, den strafenden Stock in den Händen der Bütteln, um Ordnung zu wahren. Doch welchem Konzept kann das Gesetz folgen, wenn es keine Untaten gibt? So braucht die Insel auch das ausgleichende Chaos, die Hände in fremden Taschen oder das Messer in der Nacht.

    All dies geschieht unter den wachsamen und gerechten Blicken der heiligen Flamme.

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