Serinas Tagebuch

  • Tag 1


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    Heute bin ich mit dröhnendem Schädel zwischen alten Holzfässern auf einem Schiff aufgewacht. Die Kleidung die ich trug gehörte sicherlich nicht mir, da sie mir viel zu groß war und wohl für einen Mann gefertigt wurde.


    Nachdem ich mich aufgerafft hatte, sah ich mich auf dem Schiff um und erkannte, dass wir in einem Hafen lagen und ich die letzte auf dem Schiff verbliebene Person war. Mühsam und mit starken Schwindelgefühlen ging ich über die Landebrücke von Bord.


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    Das Dorf, in dem ich ankam, war mir völlig fremd und so lief ich etwas verloren durch die Gassen und versuchte mich zu orientieren. „Wo bin ich hier nur gelandet?“ dachte ich bei mir „Und vor allem, woher bin ich gekommen?“ Doch je mehr ich grübelte, umso mehr schmerzte mein Kopf. Ich konnte mich beim besten Willen an nichts erinnern, nicht einmal an meinen Namen oder was ich hier wollte.


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    Als ich eine Schreinerei erblickte, sah ich mich darin um und versuchte irgendetwas zu erkennen. Doch nach einigem Beschauen der ganzen Möbel und Werkzeuge wurde mir klar, dass ich wohl keine Schreinerin war, da mir nichts hier etwas sagte.


    Vor der Schreinerei traf ich auf einen Mann, der sich mir als Herr John vorstellte. Er war der Schreiner, dessen Laden ich begutachtet hatte. Er erzählte mir, dass ich nicht von dieser Insel stamme, da er alle, die hier leben, kennen würde.


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    Ausserdem erzählte er mir von Tempeln, Monstern und dunklen Wellen, die die Welt jenseits der Insel in Chaos und Verderben gestürzt hätten und deswegen viele neue Leute hier ankamen. Da mir das alles nichts sagte, meinte er, ich solle ins hiesige Ordenshaus gehen.


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    Damit ich nicht alleine dort hin laufen musste, bezahlte er einem Herrn namens Gnar einen Silberling, auf dass er mich dorthin führe.


    Gnar ist ein ehemaliger Soldat von einem Ort, den ich bereits wieder vergessen habe. Da er es eigenartig fand, dass ich mich nicht an meinen Namen erinnern kann, gab er mir kurzer Hand den Namen Sasha. Ich denke, es hätte mich schlimmer treffen können und so werde ich mich Sasha nennen, bis mir mein eigener Name wieder einfällt.


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    Alsbald ging Gnar und ich stand etwas verloren vor dem geschlossenen Ordenshaus herum. Ein Mann, der auf einer Bank vor dem Haus saß, bat mich, neben ihm Platz zu nehmen. Er stellte sich mir als Theoden vor. Wir unterhielten uns eine ganze Weile und irgendwann meinte er zu wissen, welchen Beruf ich wohl ausgeübt hatte, bevor ich mein Gedächtnis verlor.


    Er brachte mich zu einer nahen Schneiderei und schon direkt beim Eintreten erkannte ich die ganzen Stoffe, Kleider, Anzüge und Werkzeuge. Auch die Qualität, mit welcher die Sachen gefertigt wurden, konnte ich gut einschätzen. Ich bin also Schneiderin.


    Da ihm mein Gesundheitszustand anscheinend Sorgen bereitete, brachte er mich zu einer Heilerin, die mir aber auch nicht weiterhelfen konnte. Auf ihr Anraten hin brachte mich Theodon zur Schlafbaracke des Dorfes, damit ich mich Ausruhen konnte.


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    Der Anblick, der sich mir bot, war wohl der schlimmste Ort, an den ich mich erinnern konnte. Der Schlafsaal war ziemlich dreckig und von Ungeziefer bevölkert.


    Da ich aber wohl keine andere Wahl hatte, legte ich mich in eines der Betten und hoffte, dass ich weder ausgeraubt noch von Spinnen oder Ratten gefressen werde.


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  • Tag 2



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    Ein Wunder, dass ich nach dieser Nacht überhaupt erwacht bin. Dauerndes Gegröhle und das Fiepen der Ratten ließen mich immer wieder hochschrecken. Doch nun war die Nacht überstanden und ich ging hinaus in den frühen Morgen.


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    Am Hafen setzte ich mich auf die Kaimauer und betrachtete das Wasser. „Unglaublich, wie viele Fische hier im Hafenbecken umherschwimmen.“ Dachte ich bei mir. Doch eine Angel konnte ich mir weder leisten, noch war es anscheinend erlaubt eine zu besitzen. Gestern war ich dabei als einem Mann von einer Wache eine Angel entwendet wurde, da es anscheinend verboten war.


    Ich versuchte mich immer noch mich an meine Vergangenheit zu erinnern, woher ich kam oder wer ich eigentlich bin.


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    Bilder einer Schneiderei huschten durch meine Gedanken ohne die Möglichkeit sie zu fassen. Aber ein wohliges Gefühl überkam mich dabei. Ich bin auf jeden Fall eine Schneiderin, dessen bin ich mir sicher. Es muss doch eine Möglichkeit geben, dass ich mich wieder erinnern kann.


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    Wenn ich über zuhause nachdenke treffen meine Gedanken immer wieder auf ein gemütlich eingerichtetes Zimmer mit einem großen Kamin. Auch wenn ich mich nicht mehr richtig daran erinnern kann, so denke ich, auf Grund der Erzählungen von Zerstörung und Dämonen, dass es wohl eine lang vergangene Zeit sein musste.


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    Auch die beiden älteren Leute, die mir im Traum immer wieder erschienen, sagten mir nichts, auch wenn sie mir viel zu bedeuten scheinen. Eine leichte Trauer überkommt mich jedes Mal, wenn ich an die beiden denken muss.


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    Nachdem ich einige Stunden am Hafen verbracht hatte, spazierte ich bis zum Abend durch die Stadt, ohne irgendjemanden zu treffen. Also ging ich spät abends wieder in die alte Baracke am Hafen um mich schlafen zu legen. Meine Kopfschmerzen haben ein wenig nachgelassen.


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