
Varanti
- Männlich
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Prasselnder Regen - Das Wasser perlt von den Blättern auf das längst in Mitleidenschaft gezogene Fell.
Sanft streift der Atem durch seinen feuchten Bart. Langsam und zögerlich macht er kleine, leise Schritte durchs Unterholz. Ihre Blicke treffen sich. Die gehobene, flache Hand seines Gegenüber deutet ihn in die Stille. Er nickt wortlos zurück. Er hält inne und schaut gespannt zu.
Das nasse Leder bohrt sich schleichend aus dem Dickicht einige Schritt nach vorne. In leicht gebeugter Haltung wird die Armbrust gespannt und mit flinken Fingergriffen ein Bolzen eingelegt. Anvisieren - Schuss. Der Bolzen saust durch den Regen. Treffer. Das Ziel fällt zu Boden und nach einem kurzen Aufschrei erstickt die röchelnde Beute an ihrem Blut. Ein knappes Nicken gibt zu verstehen, dass er jetzt rauskommen kann.
Sein nasses Fell drängt sich nun ebenfalls aus dem Gebüsch; er folgt und schaut aufmerksam zu.
"Guter Schuss." flüstert er. Auf die Antwort wartend, sieht er, wie die Lippen des Anderen sich öffnen, doch es kommt kein Wort raus.Er schreckt auf. "Schon wieder?", denkt er sich. Seine aufgerissenen Augen starren in die dunkle, modrige Höhle, in der er in den letzten Tagen gehaust hat. "Ich hätte nicht fortgehen dürfen.", sagt er zu sich selbst. Vor seinem inneren Auge sieht er den Hafen. Er denkt an alle, die er zurückgelassen hat. Draußen regnet es immernoch und er hört leise das Wasser über das Gestrüpp fließen, mit dem er den Höhleneingang verdeckt hat. Er streift sich durch den Bart, steht auf und packt seine Sachen zusammen. Das Fell hält er noch einmal kurz in den Händen und verliert sich für einige Sekunden wieder in der Erinnerung. Dann steckt er es schließlich ein. Er nimmt sein Schwert an sich, und den Bogen. Im Gegensatz zu ihm, ist sein Werkzeug gut gepflegt. Er atmet noch einmal tief durch, bevor er das Grün beiseite schiebt und die Höhle verlässt...
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Glühende, erdrückende und Sauerstoff entziehende Sonnenstrahlen, die sich von oben herab auf den Körper legen. Die Schultern schwer, der Gang träge, die Augen stark ermüdet. Ein Arm, der vor dem wehenden Sand in den Augen schützen soll. Eine beinahe geleerte Trinkflasche am Gürtel und Füße, die bereits die letzten Kilometer schon nicht mehr ertragen konnten. "Wie nur... wie?"
Zwei Tage unterwegs im Nichts, da erblickt die in Stoff gewickelte Person etwas. Es ragt empor, bietet doch tatsächlich Schatten. Ein Schattenwurf, welcher sich ebenfalls über einen kleinen See legt, der kaum größer als eine kleine Hütte ist. Leben. Er beinhaltet Leben. Drum schleift sich die Person ermüdet, vollkommen dehydriert und antriebslos zu einem dieser Bäume, wo sie zu Boden sackt. Ein stumpfes Geräusch, welches kaum vier Meter weiter zu hören gewesen wäre. Sand, welcher empor steigt, als der nahezu leblose Körper in den brodelnden Sand stürzt. Die Person schnauft. Im Schutze der dürren Äste bietet sich seit Tagen endlich der erste Schutz.
Über den Boden schleift sich der Körper zum Wasser, um ihm das zu geben, was er seit so vielen Kilometern ersehnte. "Bald... (schlürfend) bin ich endlich wieder zuhause..." Wie war diese Person nur so weit vom Weg abgekommen? Sie sollte doch lediglich einen simplen Auftrag erledigen, ehe sie zurück nach Nordmar käme. Diese elendige Hitze ... Einige Stunden ziehen ins Land. Die Oase ist umringt von tobendem Sand. Sand, in welchem sich schleifende Fußspuren in Richtung Norden abzeichnen. Wer immer diese Person war ... sie scheint eine Mission zu haben. Bleibt zu hoffen, dass dies nicht die letzten Spuren sind, die sie hinterlassen wird.
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Harkon
Warum treibst du dich auf meinem Land rum?
Varanti
Für wen bist du: Die Allianz oder den König?!
Harkon
Ich verstehe nicht
Varanti
Für den König, hätte ich mir ja denken können.